„ISRAEL LEBT.“

FREUNDESKREIS

Solingen / Ness Ziona e.V., Am Israel Chai

Besuch der Feist-Familie in Solingen

Bild könnte enthalten: 15 Personen, Personen, die lachen, Personen, die stehen und im Freien

(Die Nachfahren der Familie Feist mit Bürgermeister Lauterjung vor dem Klingenmuseum, Foto: privat)

Ehemals war die Solinger Familie Feist, Eigentümer der kurz nach 1870 gegründeten Schneidwarenfabrik Omegawerk an der Kölner Straße, eine angesehene Familie. Das änderte sich schlagartig ab 1933. Ab da wurde die jüdische Familie von den Nazis geächtet, isoliert, schließlich enteignet, ausgebürgert und zur Emigration gezwungen. Neue Zweige der Familie entstanden da, wo die Eltern und Großeltern Zuflucht gefunden hatten, in Israel, Portugal, Schweden und den USA.

Zum zweiten Mal seit 2010 kamen 26 Angehörige der Familie aus vier Ländern und drei Kontinenten jetzt in Solingen zusammen, insgesamt aus 3 Generationen. Sie sind auf der Suche nach ihren Wurzeln in der Klingenstadt. Heute wurden sie von  Bürgermeister Ernst Lauterjung im Klingenmuseum empfangen. Federführend für das Programm der Gruppe in Solingen sind Michael Sandmöller (Arbeitsgemeinschaft Jüdischer Friedhof der Alexander-Coppel-Gesamtschule) und Dr. Horst Sassin (Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Solingen). Beide sind auch Mitglieder im Freundeskreis.

An den drei Tagen absolvieren die Gäste ein dichtes Programm: Gestern verlegten sie einen Stolperstein zum Gedenken an die Solinger Kinderärztin Dr. Erna Rüppel, die mit der Familie Feist verwandt war, heute führte Dr. Sixt Wetzler nach dem offiziellen Empfang durch Bürgermeister Ernst Lauterjung durch das Klingenmuseum. Für den Besuch im Klingenmuseum hatte der stellv. Leiter des Klingenmuseums extra eine „Illustrierte Preisliste über Haushaltungsartikel“ des Omega-Werks aus dem Jahr 1900 aus dem Regal geholt.

Auf Wunsch der Familie wurde anschließend noch bei „Haribo“ haltgemacht, vorher stand ein gemütliches Kaffeetrinken an, für das die Mitglieder des Freundeskreises Kuchen gebacken hatten. Dort gab es dann auch Gelegenheit, mit einigen aus der Familie ins Gespräch zu kommen.