„Life is a cartoon“ – Filmvorführung in der Cobra Solingen

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Kichka. Life Is a Cartoon ist ein Film über eine Vater-Sohn-Beziehung. Henri, der Vater, ist Opfer und Zeitzeuge des Holocaust. Michel, der Sohn, wartet seit seiner Kindheit auf Erklärungen. Der Film zeigt, wie das Trauma der Shoah – auch unausgesprochen – das Leben aller Familienmitglieder bestimmt. Trotz oder gerade wegen des bedrückenden Themas ist diese Dokumentation voller Leichtigkeit, Zuneigung und Hoffnung.

Henri Kichka, 1926 in Brüssel geboren, wurde 1942 zusammen mit seinen Eltern und zwei Schwestern von der Gestapo verhaftet. Drei Jahre musste er in Konzentrations-lagern verbringen, seine Mutter und Schwestern wurden ermordet. Sein Vater starb auf dem Weg nach Buchenwald, wo Henri 1945 befreit wurde. Nach dem Krieg kehrte Henri nach Brüssel zurück und heiratete. Das Ehepaar bekam vier Kinder: Hannah, Michel, Irène und Charly.

Der Sohn Michel Kichka wurde 1954 in Seraing/ Lüttich geboren. Als 20-Jähriger wanderte er nach Israel aus, gründete eine Familie und begann eine Karriere als Cartoonist.

Kichka offenbart das dramatische Potential des Cartoons als Kunstform, nur durch diese Kunst sind Vater und Sohn schließlich fähig, miteinander zu kommunizieren. Der Film überschreitet die Begrenzungen einer Graphic Novel, indem er nachvollzieht, wie die beiden Kichkas ihre Familiengeschichte aufarbeiten. Sobald sie über das Leben des Vaters als Zeitzeuge reden, überwinden sie ihre Sprachlosigkeit.

Der Film hatte seine Uraufführung in Brüssel und ist für renommierte Preisen vorgeschlagen worden. Realisiert wurde er vom „MOMAK“ (Museum of Modern Art in Krakow) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Verfolgte Künste in Solingen