Die Geschichte der Juden wird im Geschichtsunterricht immer noch zuallererst in Verbindung mit dem Nationalsozialismus und Holocaust unterrichtet oder auch in Verbindung mit den großen mittelalterlichen Fixpunkten wie den Kreuzzügen und den Pestpogromen.

Andere bedeutende Zeitabschnitte der jüdischen Geschichte hingegen –  immerhin gibt  jüdische Gemeinden in Europa schon seit 2000 Jahren! – finden nur wenig Beachtung.

Der Vortrag hinterfragt, inwieweit es legitim ist, die Geschichte des Judentums als eine durchgängige Verfolgungsgeschichtezu erzählen. Er fragt an, was es in den Köpfen der Menschen bewirkt, wenn in Schule (und Gesellschaft), die Dominanz der Täterperspektive und die Stilisierung der Juden zu Opfern die scheinbar einzige Erzählperspektive ist.

Wie werden durch Schulbücher und Unterricht Stereotype geschaffen statt durchbrochen, und wie müsste das „Halbwissen“ von Lehrenden und Lernenden sinnvoll ergänzt werden?

Dr. Martin Liepach ist Mitarbeiter am Pädagogischen Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt, Oberstudienrat und Lehrbeauftragter an der Johann-Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Eintritt:3,00 €

 

Bei Rückfragen: Dr. Ulrike Schrader, Tel. 0202-563.2843 | info@alte-synagoge-wuppertal.de