„Wir sind Juden aus Breslau“ Ein Filmprojekt

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Karin Kaper und Dirk Szuszies zeichnen in ihrem Dokumentarfilm das Porträt einer Gruppe von Juden, die im Breslau der 20er und 30er Jahre aufgewachsen sind.

Von 1921 bis 1931 geboren sind auch die Protagonisten dieses Films, der das Gedenken regional fokussiert und auf das heutige Wrocław schaut – damals immerhin die Stadt mit der drittgrößten jüdischen Gemeinde in Deutschland. Dennoch kommt sie in der polnischen und der deutschen Gedenktradition eher am Rande vor, heißt es im Film. Der will nun in fast letzter Minute noch einen möglichst großen Schatz der Erinnerungen der überlebenden Breslauer Juden und Jüdinnen und ihrer ermordeten Verwandten retten und dokumentieren.

Dabei richtet er sich ebenso an ein zukünftiges wie (besonders mit einigen Szenen zum aktuellen polnischen Nationalismus) an ein aktuelles Publikum. Das sollte schon Ausdauer mitbringen: Denn mit den vielen Gesichtern und Geschichten ist das Projekt eine Herausforderung nicht nur an die Montage, die zum Teil sehr kurze Statements und längere erzählende Passagen um ein von Cellomusik begleitetes Kaddisch gruppiert. Auch die Zuschauenden sind gefordert. Als Rahmen des Films dienen Begegnungen von Schülergruppen aus Bremen und Wrocław im Jahr 2015 mit den Alten.