Buchvorstellung mit Dr. Ulrike Schrader und Christine Hartung, Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Namen der zerstörten jüdischen Gemeinden Deutschlands in „Yad Vashem“, Israel (Foto: privat)
Es liest: Julia Wolff
Was von der Synagoge in Wuppertal-Elberfeld nach dem Pogrom übrigblieb, ist heute die Ruine im Garten der Begegnungsstätte Alte Synagoge. Sie ist das Herzstück der Gedenkstätte und damit eigentliche Auftraggeberin: Zu erzählen, was im November 1938 an dieser Stelle und an den anderen „jüdischen Orten“ in Wuppertal geschehen ist. Das geschieht seit nun bald 25 Jahren.
Jetzt erscheint auch ein Buch über dieses Verbrechen, in dem fanatischer Judenhass, „Radau-Antisemitismus“ und krasse Gewalt mit Weltanschauung und organisierter Judenpolitik zusammentrafen. Unter den in Wuppertal verbliebenden jüdischen Familien brach Panik aus: Die verhafteten Männer kamen erst wieder aus dem Konzentrationslager Dachau frei, wenn die Ehefrauen beweisen konnten, dass die Ausreise organisiert war. Vor allem die Kinder mussten schnell ins sichere Ausland gebracht werden. 1939 wohnten nur noch rund 1000 Juden und Jüdinnen in Wuppertal (1925 waren es noch 3000). Ab mehr als 700 gelang die Flucht nicht mehr. Sie wurden in den Jahren 1941 und 1943 mit vier großen Transporten in Ghettos und später in Vernichtungslager deportiert.
Eine Veranstaltung mit Unterstützung der Landeszentrale für Politische Bildung NRW und der Evangelischen Kirchenkreises Wuppertal